Man möchte meinen, dass im Zeitalter der Digitalisierung die Überweisung von Geldern ins Ausland eine reine Formsache wäre. Dieser Auffassung war auch der Verfasser, der auch schon einige Überweisungen ins Ausland durchgeführt hat. Leider wird diese Aufgabe dadurch etwas komplizierter, dass eine Auslandsüberweisung mit hohen Gebühren verbunden ist. Die bekannten SEPA-Überweisungen, die (fast) jeder kennt und sicherlich schon vielfach durchgeführt hat, funktionieren nur innerhalb Europas. Soll Geld außerhalb Europas transferiert werden, ist auf andere Mechanismen angewiesen.
Viele Banken haben sich international auf gemeinsame Mechanismen des Geldtransfers geeinigt und eine Organisation (SWIFT) gegründet, die es ihnen ermöglicht, grenzübergreifend tätig zu sein und Finanztransaktionen durchzuführen. Jede Bank hat innerhalb dieses Verbunds eine eigene Bezeichnung, den sog. SWIFT-Code, der bei uns als BIC bekannt ist. Ist eine Zahlung über das SEPA-System nicht möglich, muss auf das SWIFT-System ausgewichen werden, was Geldtransfers komplizierter, teurer und aufwändiger macht.
Als günstigere Alternative bieten sich Zahlungsdienstleister an, die auf solche Zahlungen spezialisiert sind, wie z. B. der Zahlungsdienstleister Western Union. Leider gestaltete sich auch der Geldtransfer mit einem Dienstleister ziemlich kompliziert. Western Union akzeptiert nur Zahlungen von Privatkonten. Da die Zahlungen aber von einem Vereinskonto getätigt wurden, wurde dies von Western Union abgelehnt. Außerdem sind die Prüfungen zur Verhinderung von Geldwäsche sehr restriktiv, was dazu führte, dass unsere Zahlungsaufträge alle als Betrugsversuche identifiziert und von der zuständigen Sicherheitsabteilung blockiert wurden. Es ist sehr schwierig, kompetente Ansprechpartner bei Western Union zu finden. Die Mitarbeiter der Hotline haben leider nur sehr wenige Informationen und sind des Deutschen nur sehr eingeschränkt oder teilweise überhaupt nicht mächtig. Die Fachabteilungen, in denen die Entscheidungen getroffen werden, sind für Anrufe nicht erreichbar. Nach vielen vergeblichen Versuchen, unsere erste Zahlung mit einem spezialisierten Zahlungsdienstleister zu transferieren, haben wir uns dazu entschieden, den Transfer nun doch mit einem Zahlungsauftrag im Außenwirtschaftsverkehr durch unsere Hausbank abzuwickeln.
Glücklicherweise klappte dieser Transfer dann auch sehr schnell und unkompliziert und Pfarrer Reginald hat den Empfang des Geldes bereits bestätigt.